Wendige Kleinbagger für Arbeiten auf engstem Raum sind vor allem zwischen dichtgestaffelten Gräberreihen nützlich, helfen aber auch anderweitig weiter.
„Bedenke, Mensch, dass du Staub bist und wieder zum Staub zurückkehrst.“ Für die Einen nur Wörter aus der römisch-katholischen Kirche, für die Anderen die letzte Reise in den Gasofen und danach durch die Knochenmühle. Dabei wandert ein Großteil der Asche in eine Urne, der andere Teil der Menschheit entscheidet sich seine letzte Wohnung unter der Erde zu beziehen.
Erdgräber gibt es seit Jahrtausenden. Genauso alt ist die damit verbunden Arbeit, das Ausheben davon. Natürlich hat sich in den vergangen Jahrzehnten generell die Arbeit mit Erde, durch Maschinen erleichtern lassen. So liegt es auch in der Natur der Sache, dass Geräte am Friedhof eingesetzt werden. Die Lagerung der Aushuberde auf engstem Raum ist eine logistische Herausforderung, für diesen Zweck wurden Plattformen zur Erdaufbewahrung gebaut. Es gibt auch sogenannte Aushubcontainer, in den bis zu 5 m³ Platz haben, wobei die Oberkante 2,5 m über der Graboberfläche liegt. Durch diese enorme Höhe und eine Grabtiefe von bis zu 2,5 m ist es nahezu unmöglich mit der Hand die Erde über diese Strecke von ca. 5 m zu befördern. Bei vielen Gräbern muss ein Mitarbeiter bis zu 10 Tonnen Erde bewegen. Natürlich kann sich jeder Mensch vorstellen, dass diese Arbeit weder angenehm noch rückenschonend ist.
Bereits in den 1970 er Jahren wurden die ersten Friedhofsbagger gebaut. Diese Bagger sind speziell konzipiert möglichst schmal und wendig zu sein. Am häufigsten werden dafür Dreirad-Bagger genützt. Natürlich gibt es auch Geräte mit vier Rädern, aber auch mit Ketten. Alle diese Bagger sind Spezialanfertigungen, die sich durch einen wesentlichen Punkt von allen anderen Baustellen-Baggern abheben. Sie arbeiten nicht nach dem Prinzip des Gegengewichtes sondern mit Hilfe von Stützfüßen. z.B. ein Dreirad-Bagger, der ca. 1800 kg wiegt kann auf eine Entfernung von ca. 4,5 m einen Greifer mit Erde befüllt anheben. Für die gleiche Last auf diese Entfernung benötigt man bei herkömmlichen Maschinen ca. 8 Tonnen. Möglich ist dies nur durch die sogenannten Stützfüße, die die enorme Last auf diese Entfernung ermöglichen. So kann man ein Grab wesentlich rationeller und schneller ausheben, als mit der Hand, aber auch viel sicherer als mit allen umfunktionierten und angepassten Baumaschinen. Auch das wieder befüllen der Gräber wird durch den Bagger erleichtert.
In manchen Gemeinden finden diese Bagger auch Anwendung in Kommunalen Bereichen zB. beim Beheben von Wasserrohrbrüchen auf engstem Raum. Ein Teil der Vierrad-Bagger werden zum Bäume pflanzen, Böschung mähen und vieles mehr verwendet.
(Artikel Kommunal 04/2017)